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Grundschule Hohenberg
Rottenburg a.N., Deutschland

Bauherr
Stadt Rottenburg Hochbauamt
Fertigstellung
2020
BGF
3.442 m²
Architekt
plus+ bauplanung
Landschaftsarchitektur
Specht Landschaftsarchitektur
Fotos
Lukas Brenner / plus+ bauplanung
Generalplaner Technik
Transplan

Fachplaner:
HLS
Transplan, LPH 2-8
Bauphysik
KNP
Energiekonzept
Transsolar
MSR
Baumgartner

Im Jahr 2016 fällte der Rottenburger Gemeinderat den Beschluss, einen alten Grundschulpavillon abzureißen, um an seiner Stelle eine neue Schule für bis zu 340 Schüler zu bauen, die auch Ganztagesbetreuung ermöglicht. Wesentliches Ziel war ein in Bau und Betrieb wirtschaftlich optimiertes Schulgebäude, zweckmäßig, nachhaltig und mit innovativer Gebäudetechnik.

Im Erdgeschoss des Neubaus ist die Verwaltung untergebracht, außerdem zwei Gemeinschaftsräume sowie der Musiksaal, der bei Bedarf auch zum Festsaal erweitert werden kann. Auf den Enden des versetzt aufgebauten Gebäudes sitzen zwei sogenannte Lernhäuser, jeweils mit Treppenhaus und Aufzug. Jede Klassenstufe hat ihre eigene Etage. Der zentrale Eingangsbereich ist nicht überbaut, sondern bekommt einen Dachgarten, der auch als Freiluftklassenzimmer genutzt werden kann. Das im Team mit Transsolar entwickelte Klimakonzept benutzt viele passive Strategien. Ein hoher Dämmstandard minimiert Wärmeverluste. Die Lage und der Anteil der Glasflächen sind für natürliche Belichtung und guten Ausblick optimiert. Der außenliegende, bewegliche Sonnenschutz gewährleistet den sommerlichen Wärmeschutz.
Das raumakustische Konzept berücksichtigt die thermische Funktion der Massivdecke: ungefähr 50% der Decke belegen akustische Absorber. Der verbleibende exponierte Kernbereich dient als thermischer Puffer: Tagsüber nimmt die Decke die Wärme der Räume auf und vermeidet so eine Überhitzung. Durch nächtliche Luftspülung kühlt sich dieser thermischen Speicher wieder aus. Die Unterrichtsräume werden auf natürliche Weise gelüftet. Die im Sommer großflächig öffenbaren Fenster verfügen zusätzlich über einen Parallelausstellbeschlag, der im Winter eine komfortable Grundlüftung auch bei niedrigen Außentemperaturen erlaubt. Die CO2 Konzentration der Raumluft wird angezeigt, dadurch können die Nutzer bedarfsgerecht natürlich lüften.
Sporthalle, Küche und Mensa kommen nicht ohne eine zentrale mechanische Lüftung aus. Hier arbeitet jedoch eine hocheffiziente Wärmerückgewinnung.
Die benötigte Wärme für das Haus kommt aus der vorhandenen Nahwärmeversorgung aus dem Blockheizkraftwerk des nahegelegenen städtischen Hallenbades.
Eine Übergabestation ist die Schnittstelle zur hausinternen Heizungsanlage. Heizkörper dienen als Heizflächen. Die Brauchwarmwasserbereitung erfolgt über dezentrale elektrische Durchlauferhitzer. Die Sanitärbereiche verfügen über eine mechanische Abluftanlage. Als Besonderheit ist das Theater als Veranstaltungsraum mit einer Abluftanlage ausgestattet, die bei hoher Belegung händisch eingeschaltet werden kann.

Insgesamt bietet die Gesamtkonzeption mit geringstmöglichem technischem Aufwand eine gesunde und inspirierende Schulumgebung und kostengünstigen Betrieb.

Energie- und Klimakonzeption

viele passive Strategien; nächtliche Luftspülung, viel natürliche Lüftung; Anzeige der CO2 Konzentration der Raumluft; außenliegender Sonnenschutz verstellbar

Technische Gebäudeausrüstung

Zentrale mechanische Lüftung für Sporthalle, Küche und Mensa; mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung; Nahwärmeversorgung (BHKW); dezentrale el. Durchlauferhitzer, öffenbare Fenster mit Parallelausstellbeschlag

Bauphysik

hoher Dämmstandard, Kernbereich als thermischer Puffer, 50% der Decke mit akustischen Absorbern

Nachhaltigkeit

Viel natürliche Lüftung, auch im Winter; Wärmerückgewinnung, minimierte Wärmeverluste