Der Holz-Modulbau ZERO. komplettiert die Konversion des ehemaligen Hansa-Areals in ein gemischtes Quartier mit Wohnungsbauten, Bürogebäuden und der Feuerwache 5 Stuttgart. Die Erdgeschosszone versteht sich als ‚Shared Space‘ für alle Nutzenden und bietet Foyerbereiche, gemeinsame Besprechungs- und Konferenz-Zonen, ein Betriebsrestaurant mit ‚Work-Café‘ und Fitnessflächen an. Die vier Obergeschosse werden aus vorgefertigten Holzmodulen gebaut, die sich windmühlenartig in Form von vier stützenfreien Flügeln um die beiden bewitterten Höfe legen. Eine mittige Haupterschließung in konventioneller Ortbetonbauweise und angegliederte Sanitär- und Technikbereiche in Modulbauweise bilden als zentrale ‚Versorgungsachse‘ das funktionale Rückgrat des Gebäudes.
Das Energie- und Klimakonzept für das neue Bürogebäude zielt auf eine nachhaltige Bauweise und robusten Gebäudebetrieb mit Optimierung des thermischen und visuellen Komforts bei möglichst geringen CO2-Emissionen über den gesamten Lebenszyklus. Im Fokus sind hierbei die Sicherstellung der Luftqualität, insbesondere bei niedrigen Außentemperaturen und gleichfalls das Einschränken der Erwärmung im Sommer, um Überhitzung zu begegnen. Verwirklicht werden sollen die Ziele durch Einsatz von robuster Technik mit geringem Wartungsaufwand. Die Dächer werden als Solargründächer ausgeführt und bilden so einen wichtigen Teil des Energiekonzepts ab.
Das Raumprogramm, die Belegung, sowie die Flexibilität dieser Büroflächen wurde dahingehend optimiert, die Ziele eines robusten Klima- und Energiekonzeptes umsetzen zu können. Geringe technischer Installationsdichte, versprechen geringe Betriebs- und Energiekosten bei hoher Aufenthaltsqualität.
Über Fassadenlüftungselemente mit nachgeschalteter Vorheizung und -kühlung wird die Zuluft der Büroflächen vorkonditioniert. Mithilfe von Abluftkaminen und den Lüftungselementen in der Fassade, können die Bürogeschosse überwiegend natürlich gelüftet werden. Eine Maximierung der natürlichen Lüftung und einer Wärmerückgewinnung der Abluft sorgen für Energieeffizienz und Komfort. Um den Sommerbetrieb mit kühl betriebenem Heizkörper zu prüfen sowie Leistungen zu ermitteln, werden Messungen an einem Mockup durchgeführt.
Ein Eisspeicher mit 400 m³ Volumen dient als Wärme- und Kältequelle für eine Wärmepumpe. Ein solcher Latentwärmespeicher nutzt die Energie des Phasenwechsels von Wasser zu Eis. Mithilfe der Wärmepumpe wird dem Eisspeicher im Winter Wärme entzogen bis am Ende der Heizperiode nahezu der gesamte Eisspeicher vereist ist. Dieses aufgebaute Eis kann dann im Sommer zur freien Gebäudekühlung eingesetzt werden. Rückgewonnene Wärme aus der Abluft dient als weitere Regenerationsquelle; Photovoltaik der Erzeugung elektrischer Energie.
Mit dem geplanten Klima- und Energiekonzept ist ein nahezu klimaneutrale Gebäudebetrieb möglich. Eine Zertifizierung nach DGNB ist angestrebt.